Das rumänische Künstlerpaar Monotremu wurde durch ihren kleinen Sohn inspiriert, als sie Minitremu erschaffen haben, dies ist ein Spiel – Projekt, das Kunst ins Leben der Kleinkinder, auf eine innovative anspruchslose Weise, zu bringen, anstrebt. Minitremu verwandelt die monumentalen Werke des Constantin Brancuși in Spielzeuge, bunte Gegenstände, voller Inhalt, mit denen die Kinder interagieren können und ihnen Freude bringen. Laut der Erklärung der beiden Künstler, „war eines unserer Ziele, Brâncuși zu einer festen Institution, zu machen und ihn in eine für Kinder fassbare Reichweite zu bringen“. Der kleine Tisch des Schweigens und die kleine endlose Säule wurden aus natürlichen Materialien hergestellt und mit ungiftigen Farben gestrichen. Ein aus dem Tor des Kusses, inspirierter Zahnungsring für Säuglinge, ist das dritte Spielzeug der Reihe.

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Gate of Kiss, teething ring

Die beiden Künstler des Monotremu – Paares stellen die Künste gegenüber der Soziologie, um Werke zu schaffen, die einen sozialen und politischen Subtext haben. Laut ihrer Aussage „sind ihre Arbeiten eine Erwiderung auf die allgemeine Apathie der, durch den neoliberalen Kapitalismus und das kommunistische Erbe, traumatisierten rumänischen Gesellschaft, in Form von kritischen Kommentaren und manchmal auch durch die Bloßstellung der öffentlichen und privaten Akteure, die uneingeschränkte Macht bei der Bildung unserer täglichen Realität haben.“

Das Minitremu – Projekt ist eine NRO, das den erklärten Zweck hat, die Kunst und das Kunstverständnis für Kinder anfassbar und zugänglich zu machen. Diese Initiative ist ein „Versuch die Gegenwart und die Zukunft zu versöhnen“.

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Little Endless Column
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Little Table of Silence

Mittels der Spielzeuge können sowohl Kinder als auch Erwachsene direkten Kontakt mit einer minimalistischen und symbolischen Wiedergabe der Zeit und des Raums haben, und dabei die Gelegenheit wahrnehmen, sich das Leben und die besondere Biographie eines der wichtigsten Bildhauer des XX Jahrhunderts, zu veranschaulichen.

Elena Richard: Wie verlief Minitremu bisher und wie wurde es durch Kinder und Eltern aufgenommen?

Monotremu: Es wurde mit einigen Ausnahmen sehr gut aufgenommen. Da es ja um Gegenstände geht, die ein sehr hohes symbolisches Gewicht haben, entsteht irgendwie zwischen uns und den Eltern, die das Spielzeug für ihre Kinder haben wollen, eine Art Komplizenschaft. Wir fühlen das insbesondere in den Augenblicken, wenn wir Bilder mit Kindern, die mit der Säule oder dem Tisch spielen, bekommen und natürlich freuen uns auch die schönen Worte bezüglich dem Aussehen der Spielzeuge oder der Idee an sich.

Außerdem, scheint diese ins Spielerische übertragene Monumentalität, Brâncușis Skulpturen in Spielzeuge umzuwandeln, irgendwie gute Spannungen und Energien freizulegen. Einerseits liegt eine konstante Tendenz der Politiker oder der orthodoxen Kirche vor, Brâncuși in einer Form aufzufassen, die zu einer nationalistischen und populistischen Agenda passt, andererseits sind diese Spielzeuge genau das Gegenteil der offiziellen Sichtweisen. Und hinsichtlich der Aufnahme durch die Kinder: nur Gutes, die nehmen sie so hin, ganz einfach: sie freuen sich über die Formen und die Farben.

Was hat Ihnen bei der Projektentwicklung am meisten Freude bereitet?

Erfreulich ist einerseits, dass dies als ein Kunstprojekt aufgefasst und nicht als Handelsgegenstand, somit entzieht es sich dem Marketingdenken. Aufgrund dessen liegt für uns kein Marktdruck vor (Minitremu ist ein NRO, keine GmbH), wir führen das Projekt in unserem Rhythmus durch, gegenwärtig befinden wir uns in einer leicht erzieherischen Phase und haben mehrere Werkstätten um uns herum. Wir glauben, dass der Spieleinsatz nicht gegenwärtig zu setzen, sondern mehr in der Zukunft zu sehen ist. Damit meinen wir, dass die Ergebnisse, falls es welche geben wird, nur mit der Zeit sichtbar werden – außerdem sind wir auch sehr neugierig darauf, zu sehen, wie sich die Kinder auf das Erbe von Brâncuși beziehen werden, wenn sie erwachsen sind.

Gab es auch unvorgesehene Auswirkungen, die sie erfreut haben?

Eine der Auswirkungen ist, dass wenn es heute um Kunstprojekte für Kinder geht, es zum Eckpfeiler geworden ist. Gleichzeitig haben wir den Eindruck, dass diese Sache hier zweischneidig ist – denn es bedeutet dass wir zur Institution werden und wir sind genau vom Gegenteil, einem Deinstitutionalisierungsprozess, ausgegangen. Manchmal werden wir mit Brâncuși – Forschern verwechselt und Erwartungen entstehen, die sich möglicherweise in unserem künstlerischen Verhalten widerspiegeln sollten. Das sollte jedoch nicht geschehen.

Gab es Unterschiede bei der Annahme der Spielsachen in Rumänien und in anderen Staaten (ich habe gelesen, dass sie zumindest in einem Kindergarten in den Vereinigten Staaten verwendet wurden)?

Die Unterschiede kommen selbstverständlich aufgrund der unterschiedlichen Zusammenhänge auf. Logisch, dass die Auffassung in Rumänien eher politisch angehaucht ist. Damit meine ich, dass diese Spielzeuge in einem ganz anderen Licht betrachtet werden, nachdem man während der Wahlkampagne oder der Werbung damit sozusagen bis zur Sättigung bombardiert wurde. Wenn man aber darüber hinweg kommt, haben die Spielzeuge ein hohes erzieherisches Potential.

Quellen und Bilder: Minitremu, Creative Mornings, Minitremu Facebook

Übersetzung aus dem Rumänischen: Brigitte Mueller, light-house.ro

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