Seine Majestät Königin Maria von Rumänien
„Ich glaube, dass ich euch verstanden habe: ich habe nicht nachgedacht, ich habe geliebt“. Dies sind die Worte der Königin Maria von Rumänien, die dem Volk, mit sie sich verbunden hat und dem sie ein aufwühlendes Testament, in dem erzählt, gebetet, gehofft und gepriesen wird, hinterlassen hat.
Tatiana Niculescu Bran hat ein aussergewöhnliches Buch geschrieben, das der Königin gewidmet ist. „Regina Maria. Ultima dorinţă“ (Königin Maria. Der letzte Wunsch), Humanitas Verlag, 2015. Ein Buch in dem die Präsenz der Königin intensiv und üppig und die der Autorin demütig und diskret, wie die eines byzantinischen Ikonenmalers ist. So diskret und elegant, dass ich mich wundere, dass sie dieses Buch tatsächlich gezeichnet hat.
„Maria kommt auf die Welt und sie wächst genau in der romantischen Atmosphäre auf, in welcher das Herz für die Liebe zur Natur und zum Meer schlägt, im Zeitalter der Archäologie und der Botanik, der Faszination gegenüber dem Morgenland und den weit entfernten Gegenden, während des glanzvollen Zeitalters des Britischen Imperiums. John Keats bemerkte: „Schönheit ist Wahrheit und Wahrheit Schönheit“ – für einen Romantiker. Dieser Ansicht war auch Königin Maria: Wenn alles Schöne euch an mich erinnern wird, so will ich damit vollkommen für die Liebe, die ich für euch gefühlt habe, belohnt sein, denn für mich war das Schöne eine Lebensansicht“.
Das Buch ist eine Hommage über den letzten Wunsch Ihrer Majestät, dass ihr Herz in Baltschik begraben werden sollte, in der hochgeschätzten Kapelle auf dem fabelhaften von der Königin selbst ersinnten Gelände.
„Die zierliche Stella Maris! […] eine kleine orthodoxe Kirche, errichtet durch das Herz einer Frau, die die Freude und die Schwermut, die Liebe und die Abwendung, die Niederlage und den Sieg gekannt hat, aber deren Herz heute genauso jung ist, wie damals, als sie den Park voller gefallener Blätter in Eastwell durchstreifte oder wie eine kleine Wilde entlang der harten Wege von Malta entlang ritt, weil die Schönheit immer die mächtigste Realität ist.”
Über das Herz der Königin, seit ihrer Geburt sind heute, den 29. Oktober 2015, 140 Jahre vergangen, über ihr gutes Herz, das ab dem 3. November, zum Ruhen, in den goldenen Salon des Schlosses Pelişor, wo es zum letzten Mal geschlagen hat, zurückkehren wird, sagt uns Tatiana Niculescu Bran mit Zärtlichkeit und so viel Liebe: „Ihr ganzes Leben lang und in ihren Niederschriften, füllt sich der Königin Herz mit Hoffnung, wirbelt auf, füllt sich mit Schmerz, reißt, schmerzt, plagt sich, ringt, bricht, mahlt, hat Narben, stirbt, zittert, schmilzt, wird entzweit, von Gedanken zerrissen, ist zerdrückt, ist voll, ist leicht, ist schwer, ist blutig, ist hart, wird beschwichtigt, ist tapfer, ist aus Gold, ist aufgeregt. Es ist niemals versteinert. Niemals öde.”
Erlauben Sie mir die Segnung der Königin Maria von Rumänien wieder zu geben: „Mein geliebtes Rumänien, das Land meiner Freuden und Schmerzen, mein schönes Land, das ich in meinem Herzen getragen und dessen Pfade ich alle kennengelernt habe, ich segne Dich. Mein schönes Land, das ich vervollständigt gesehen habe, dessen Schicksal mir gestattet war, erfüllt zu sehen, sei auf Ewigkeit reichhaltig, sei groß und voller Ehre, bleibe auf Ewigkeit unter den anderen Staaten prächtig, sei ehrlich, geliebt und fähig.”
Dies sind die Worte einer Königin, die uns geliebt hat, die für uns eine Rumänin geworden ist, die in uns geglaubt hat und uns als stark und schön betrachtet hat, so wie es für uns gut wäre, wenn wir beginnen würden, uns selbst ebenfalls so zu sehen. Die Königin sagt uns auch warum: „… weil die Schönheit immer die mächtigste Realität ist.“
Veröffentlicht: Catchy.ro, 29 Oktober 2015.
Fotobearbeitung: Florin Roștariu, Colorostariu
Übersetzung aus dem Rumänischen: Brigitte Mueller, Lighthouse Translations.
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